Wissen

10
Mythen
über
Hundeernährung

Mythos 1

Getreide verursacht Allergien

Fakten: Es gibt keine „Getreideallergie“ per se. Allergien werden von Proteinen ausgelöst, also gibt es Allergien gegen Weizenprotein, Gestenprotein etc. Aber Eiweiß aus Getreide ist nicht stärker allergen als alle anderen tierischen oder pflanzlichen Eiweißquellen. Tatsächlich kann jede Proteinquelle im Futter bei einzelnen, sensiblen Tieren eine Unverträglichkeit oder eine Allergie auslösen, allerdings ist der Prozentsatz sehr gering: Nur 2% aller Hautpatienten leiden tatsächlich an einer Futtermittelallergie. Stattdessen taucht z.B. Weizen nur deshalb relativ häufig in der „Hitliste“ der Allergene auf (dabei aber dennoch hinter tierischen Zutaten wie Rind, Milchprodukten oder Fisch), weil Weizen in sehr vielen Trockenfuttersorten oder Hundekeksen eingesetzt wird und viele Hunde daher häufig mit ihnen in Berührung kommen:  Das bedeutet beispielsweise, dass Hunde mit einer Darmentzündung weiterhin mit ihrem üblichen Futter gefüttert werden, in dem z.B. Weizen enthalten ist, woraufhin der Körper auch auf das Weizenprotein reagiert – aber nicht, weil Getreide allergener ist als andere Stoffe.

Getreidefreie Rezepturen, wie sie momentan sehr beliebt sind, sind übrigens dadurch nicht automatisch frei von Stärke (=Kohlenhydrate). Sie sind deshalb auch nicht besser an die ernährungsphysiologischen Bedürfnisse von Hunden angepasst, nur weil sie „getreidefrei“ sind. Viele der getreidefreien Zutaten wie Süßkartoffeln, Quinoa oder Tapioka enthalten ebenfalls Stärke, teilweise sogar in noch größeren Mengen als Getreide. Kohlenhydrate sind dabei auch wichtig für die Nerven bzw. die Belastungsfähigkeit von Hunden (siehe auch hier).

 

Mythos 2

Getreide ist nur ein Füllstoff und für Hunde sehr schwer verdaulich

Fakten: Getreide – vor allem in Vollkornqualität – sind regelrechte Kraftpakete: d.h. sie liefern Energie, Ballaststoffe, Kalzium, wertvolle ungesättigte Fettsäuren und Vitamine. Im Weizenkeim stecken jede Menge wertvolle ungesättigte Fettsäuren, reichlich B-Vitamine, Kalium, Magnesium und Vitamin E, was wichtig ist für die Haut- und Fellgesundheit. Vor allem Hafer ist ein unterschätztes Super-Food, das u.a. Kalium, Magnesium, Eisen, Kalzium, Phosphor und sehr viel Zink (wichtig für Haut & Haar!) enthält, ebenfalls Vitamine aus der B-Gruppe und Vitamin E. Hafer enthält auch Beta-Glucane, also Ballaststoffe, die für eine lang anhaltende Sättigung sorgen und den Schutz der Darmschleimhaut unterstützen, denn die unverdaulichen Ballaststoffe bilden auf der Magen- und Darmschleimhaut eine Schutzschicht und halten so den sauren Magensaft von der Schleimhaut fern.

In gut aufgeschlossener Form (z.B. als weich gekochte Vollkornnudeln, als Hafer- oder Hirseflocken oder in gepoppter Form) kann die Stärke aus Getreidekörnern hervorragend von Hunden genutzt werden und unterstützt sie in der Bewältigung von Stress. Übrigens ist hochwertiges Gluten für Hunde viel besser verdaulich als viele tierische Proteine.

Quellen: 1. Roudebuch P, et al. Adverse reactions to Food. Hand M, Thatcher C, Remillard R, Roudebush P (Eds). SmallAnimal Clinical Nutrition 4th ed. Mark Morris Institute: Topeka, KA 2000:pp 431-453

Mythos 3

Tierische Nebenerzeugnisse sind qualitativ minderwertig und bergen Risiken für unsere Hunde

Fakten: Der Begriff „Nebenerzeugnisse“ entspricht einer Klassifizierung nach Futtermittelrecht. Er sagt nichts über die Qualität oder den Nährwert aus. Auch bei den so genannten „tierischen Nebenerzeugnissen“ handelt es sich um einwandfreie Rohstoffe, die allerdings nicht in die menschliche Verzehrkette gelangen. Von einem Schlachtrind sind dies bis zu 42 Prozent des gesamten Tieres, die teilweise einen hohen Nährwert besitzen und damit viel zu schade wären, um weggeworfen zu werden. Zu „tierischen Nebenerzeugnissen“ gehören beispielsweise Pansen, Kutteln, Leber, Nieren, Blut, Knochen. Ob sie ins Futter gelangen, entscheidet sich nach ihrer Verdaulichkeit und ob sie überhaupt einen Beitrag zur ausgewogenen Nährstoffversorgung von Hunden oder Katzen leisten können.

Auch tierische Nebenerzeugnisse stammen nur von zugelassenen Schlachthöfen und sind gesunde, frische Teile von gesunden Tieren. Es ist tatsächlich gesetzlich vorgeschrieben, dass für die Herstellung von Heimtiernahrung ausschließlich Rohstoffe verwendet werden dürfen, die lebensmitteltauglich sind (extra zu betonen, dass das verwendete Fleisch „Lebensmittelqualität“ hat, ist also im Grunde Verbrauchertäuschung, denn es wird mit etwas geworben, das, wie gesagt, gesetzlich vorgeschrieben ist und erfüllt werden muss). Kranke oder eines natürlichen Todes gestorbene Tiere (und Teile von ihnen) dürfen nicht in Tiernahrung (oder sonstwie) verarbeitet werden.

Mythos 4

Getreide verursacht Krebs

Fakten: Bei Krebserkrankungen wird eine kohlenhydratarme Ernährung empfohlen, was allerdings nicht im Umkehrschluß bedeutet, dass eine kohlenhydratreiche Ernährung Krebserkrankungen begünstigt oder gar verursacht. Krebs wird durch vielfältige Umwelteinflüsse verursacht wie Alter, genetische Prädispositionen, individuelle Krankheitsdispositionen und sicherlich auch eine allgemein ungesunde Ernährung (z.B. unpassende Rationen, mit Chemikalien oder ungesunden Zusatzstoffen versetzt), und nicht durch den jeweiligen Getreideanteil im Futter.

Mythos 5

Rohfütterung verhindert Magendrehungen beim Hund

Fakten: In einer Studie des Purdue Institute of the University of Lafayette von 2004 zum Thema Magendrehungen bei Hunden zeigte sich, dass Hunde, die Trockenfutter bekommen, einem erhöhten Risiko für Magendrehungen ausgesetzt sind – dicht gefolgt von Hunden, die mit Fleisch und Knochen ernährt werden. Tatsächlich ist das Gewicht der jeweiligen Ration ausschlaggebend. Weil Trockenfutter im Magen quillt, verändert sich das Gewicht der Mahlzeit schnell, wenn der Hund dazu viel Wasser trinkt. Ein hoher Kohlenhydrat-Anteil in der Nahrung hatte dagegen keine Auswirkungen auf die Gefahr von Magendrehung, ganz im Gegenteil: Die Zugabe von menschlichen Essensresten aus Gemüse und Kohlenhydraten – also der Fütterung einer „gemischten Ration“ – konnte das Risiko einer Magendrehung sogar erheblich vermindern, denn sie senkten das Gewicht einer Ration aus Fleisch und Knochen und überdehnten die Magenbänder dadurch nicht.

Quellen: “Multiple risk factors for the gastric dilatation-volvulus syndrome in dogs: a practitioner/owner case-control study  [1997]” Glickman, L.T. (Purdue University, West Lafayette, IN.) Glickman, N.W. Schellenberg, D.B. Simpson, K. et al.

Mythos 6

Der Wolf ist der nächste Verwandte unserer Hunde, deshalb ist eine „wölfische Ernährung“ die natürlichste für den Hund

Fakten: Die Trennung von Wolf und Hund geschah nach neuesten Studien bereits vor über 40 000 Jahren (mehr dazu auch hier) Seither haben sich beide Spezies vollkommen unterschiedlich entwickelt: Hautstoffwechsel, Fellwachstum, Verdauungssystem, Fortpflanzung, Aggressions- und Jagdverhalten sind vollkommen unterschiedlich. Als der Mensch vor ca. 12 000 Jahren mit dem Ackerbau anfing – einer Zeit, als der Hund seit vielen zehntausend Jahren die Wandlung vom Wolf zum Hund vollzogen hatte -, begann die genetische Aufspaltung an die Aufspaltung von Kohlenhydraten (=Evolution). Zusammen mit dem Menschen, dessen Teller er teilte, entwickelte der Hund die Fähigkeit, einen optimalen Ernährungswert aus einer Ernährung mit einem hohen Kohlenhydrat-Anteil zu erhalten.  Wie in vielerlei anderer Hinsicht synchronisierten unsere Hunde sich mit dem Menschen auf dem Weg von nomadischen Jägern und Sammlern bis hin zu sesshaften Ackerbauern.

Freiland-Studien der Universitäten in Zürich und Wien aus den Jahren 2017 und 2019 zeigten auch, dass der Hund nicht wie ein Wolf jagt, der im Familienrudel große Beute erlegt, diese dann verschlingt und danach tagelang fastet. Stattdessen jagt der Hund (verwilderter Haushund oder auch der Pariah) eher wie der Fuchs, der alleine die Umgebung abwandert und sich im Laufe des Tages mit mehreren kleinen Mahlzeiten ernährt. Mit diesem Wissen versteht man die Neigung des Hundes zur Magendrehung auch besser  – die dem Wolf fehlt.

 “Wolves lead and dogs follow, but they both cooperate with humans 2019”, F. Range, Sarah Marshall-Pescini, C. Kratz & Z. Virànyi (Vetmeduni Vienna)

„Dogs and foxes in Early-Middle Bronze Age funerary structures in the northeast of the Iberian Peninsula: human control of canid diet at the sites of Can Roqueta (Barcelona) and Minferri (Lleida)“, 2019

Mythos 7

Die Magensäure des Hundes kann alle Keime abtöten

Fakten: Die Magensäure kann tatsächlich verhindern, dass sich bestimmte Bakterien im Magen vermehren. Auch manche Keime werden durch die Magensäure abgetötet, aber längst nicht alle: Säureresistente Keime wie Milchsäurebakterien oder auch Salmonellen überleben den Kontakt mit der Magensäure ohne Probleme. Es ist dementsprechend falsch anzunehmen, dass Hunde ruhig mit nicht ganz frischem Fleisch ernährt werden dürften, bzw. dass dieses für sie nicht gesundheitsgefährdend sein könnte. Noch dazu gibt es keinen Unterschied zwischen der Magensäure des Hundes und der des Menschen: Der pH-Wert ist der gleiche.

Mythos 8

Der Hundenahrung muss kein Vitamin D zugefügt werden, weil sie das selbst herstellen können

Fakten: Anders als der Mensch kann der Hund Vitamin D nicht selbst herstellen. Eine Umwandlung der Vitamin D-Vorstufe in der Haut durch UV-Strahlung, wie beim Menschen, findet nicht statt, was zwei Studien beweisen konnten. Vitamin D ist dabei aber essentiell für den Knochenstoffwechsel und muss dem Hundefutter daher zugeführt werden.

Quelle: Hazewinkel et al. 1987, Corbee et al. 2014)

Mythos 9

Hunde brauchen nicht andauernd eine ausgewogene Ernährung, der Wolf bekommt ja auch nur das, was er findet

Fakten: Der Wolf in freier Wildbahn wird selten älter als sechs oder sieben Jahre. Das liegt daran, dass die Natur nicht das geringste Interesse daran hat, Tiere am Leben zu erhalten, die das fortpflanzungsfähige Alter überschritten haben. Im Sinne von „Survival of the fittest“ wäre das nämlich eine unglaubliche Futter – und Energieverschwendung. Wenn man sich Bilder oder Filme von freilebenden Wölfen ansieht, die älter als sechs Jahre alt sind, ist das Fell gewöhnlich stumpf, das Gangwerk nicht mehr federnd, und das ganze Tier wirkt deutlich älter und verbrauchter, als ein durchschnittlicher gleichaltriger Hund. Untersuchungen von gestorbenen Wölfen aus dem Yellowstone National Park in USA zeigten, dass freilebende Wölfe häufig Mängel von Selen, Jod, Mangan, Vitamin A, D und E aufzeigten. Die Natur hat bei Wölfen auch keinen Schutz vor Zellschäden vorgesehen, denn Antioxidantien, die die so genannten „freien Radikalen“ im Körper abfangen und die Zellen so vor Oxidationsschäden schützen und das Immunsystem schützen, sind vorwiegend pflanzlicher Herkunft.

Für unsere Hunde wünschen wir uns dagegen ein möglichst langes, beschwerdefreies und gesundes Leben.  Eine möglichst optimale Versorgung mit Energie und Nährstoffen ist daher unumgänglich. Von Fleisch allein kann der Hund dabei nicht leben, denn das enthält beispielsweise kaum Kalzium, dafür aber viel Phosphor, kaum Natrium und Zink, denn beides ist in Blut enthalten, Schlachttiere werden heutzutage aber ausgeblutet. Der Gehalt an Spurenelementen wie Kupfer, Mangan und Jod ist zu gering für den täglichen Bedarf des Hundes, was auch für den Gehalt an den fettlöslichen Vitaminen A, D und E gilt. Obst und Gemüse gehören nicht zum Nahrungsspektrum des Wolfes, gehören aber dennoch in den Futternapf unserer Hunde.

Mythos 10

Kohlenhydrate sollten nicht zusammen mit Fleisch gefüttert werden

Diese Behauptung leitet sich wahrscheinlich aus der menschlichen Trennkost ab, hat aber keinerlei Auswirkungen für den Hund. Am bekömmlichsten sind gleichmäßig zusammen gesetzte Rationen. Fleisch ist besonders wertvoll für Hunde, denn es enthält hochwertiges Eiweiß mit einer optimalen Zusammensetzung der Aminosäuren. Allerdings können zu fleischreiche Rationen zu krankhaften Veränderungen der Darmflora führen (Dysbiosen). Wenn Ihr Hund einen hohen Fleischanteil in der Nahrung nicht verträgt, machen Sie sich keine Sorgen: Kohlenhydrate liefern Energie und wichtige Nährstoffe für die Darmflora. Außerdem entlasten sie Leber und Nieren. Achten Sie also darauf, was Ihrem Hund gut bekommt – die Unterschiede können sehr individuell sein.

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