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Giardien – Quälgeister im Darm

Giardien sind eine ernstzunehmende Infektion bei Säugetieren. Wer je einen Hund mit einer Giardien-Infektion hatte, vergisst den spezifischen Geruch dieses Durchfalls nicht mehr so schnell. Es kann lange dauern, bis man Giardien wieder los ist; unglücklicherweise können sich auch Menschen mit weniger starkem Immunsystem (vor allem Babies, Kleinkinder und Ältere) leicht anstecken.

Dr. Gisela Bolbecher, ganzheitliche Tierärztin mit Zusatz Ernährungsberatung in der Tierklinik Bräuningshof, beantwortet hier wichtige Fragen zu Giardieninfektionen bei Hunden und deren Behandlungsmöglichkeiten.

Was genau sind Giardien (Tiere, Pflanzen, Keime?), und wie „funktionieren“ sie?

Dr. Bolbecher: Giardien sind einzellige Lebewesen, die den Dünndarm verschiedener Säugetiere einschließlich des Menschen besiedeln können. Auch bei Vögeln, Reptilien und Amphibien können Giardien im Kot nachgewiesen werden. Man kennt sie bereits seit dem 17. Jahrhundert, damals wurden sie beim Menschen entdeckt. Heute gehören sie zu den häufigsten Endoparasiten beim Hund. Im Lebenszyklus von Giardien werden 2 Entwicklungsstadien unterschieden, die beweglichen Trophozoiten mit ihren 8 Geißeln und die in der Umgebung überlebensfähigen Zysten. Hunde nehmen diese Zysten auf, z.B. durch kontaminiertes Wasser. Die Magensäure bewirkt, dass aus der Zyste 2 Trophozoiten freigesetzt werden, die sich im Dünndarm an die Schleimhautoberfläche anheften können. Gelangen die Trophozoiten dann in den Dickdarm, kann wieder eine Giardienzyste entstehen, die mit dem Kot in die Außenwelt gelangt. Ausgeschiedene Trophozoiten können in der Umwelt nicht überleben.

Giardieninfektionen machen Hunden schwer zu schaffen. Wie sehen die Symptome der Erkrankung aus?

Viele Infektionen mit Giardien verlaufen symptomlos. Die Schwere der Erkrankung hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie z.B. Alter, Stress, intestinalen Begleiterkrankungen oder Veränderungen des Mikrobioms. Meist infizieren sich Welpen, Junghunde, Hunde in Tierheimen oder immungeschwächte Tiere. Sie leiden an häufig wiederkehrendem, dünnbreiigen bis wässrigen Durchfall. Der Kot enthält oft Schleim, Fett und Blut und riecht faulig. Episoden mit und ohne Durchfall wechseln sich ab. Die Giardien zerstören den Bürstensaum der Schleimhautzellen im Darm, dies führt zu Störungen der Nährstoffaufnahme und zu einer verminderten Gewichtszunahme.

Wie sehen die Infektionswege aus? (Erstaunliche zehn Zysten genügen, um ein weiteres Tier zu infizieren. Zysten bleiben gerne im Fell haften, darum ist Hygiene eben doch wichtig.) Kann ein Hund sich bereits durch Schnüffeln – also durch die Luft – infizieren?

Die Aufnahme der Giardien-Zysten erfolgt häufig über kontaminiertes Wasser, aber auch Futter, Schmierinfektionen oder die Aufnahme von Kotresten spielen eine Rolle. Auch im Fell von Hunden oder im Analbereich können sich die Zysten anheften. Scheidet ein Hund diese mit dem Kot aus, so sind die Zysten direkt krankheitsauslösend. Beim Schnüffeln und Belecken von Fell und After kann es zu einer permanenten Reinfektion des gleichen Tieres kommen.

Es reichen 10 Zysten aus, um eine Infektion auszulösen. Im Kot von erkrankten Tieren können bis zu 100 Zysten pro Gramm Kot gefunden werden. Die Zysten haben eine unglaubliche Widerstandsfähigkeit gegenüber äußeren Einflüssen. Im Wasser überleben sie bis zu 3 Monaten, wenn es nicht stark mit Bakterien kontaminiert ist. Bei Kälte, d.h. Temperaturen unter 4 °C sind sie nach 7 Tagen nicht mehr infektiös, gleiches gilt für Temperaturen über 25 °C. Bei moderaten Temperaturen über 4 °C können sie bis zu 8 Wochen in der Umwelt überleben.

Wie sieht das zoonotische Potential aus (Ältere, Babys)?

Auch beim Menschen gelten die Giardien als weitverbreiteter Darmparasit. Bei den Giardien werden verschiedene Typen unterschieden, die meisten Genotypen scheinen sehr wirtsspezifisch zu sein. Es ist v.a. Genotyp A, der sowohl für Mensch als auch Hund infektiös ist. Eine Übertragung zwischen Tier und Mensch ist möglich. Besonders gefährdet sind Kleinkinder und immunsupprimierte Menschen. Diese können sich aber auch über kontaminiertes Trinkwasser oder Nahrung infizieren. Die Giardieninfektion als Zoonose wird derzeit überbewertet. Diskutiert wird aktuell, ob die Giardien von Chinchilla, Frettchen oder Kaninchen möglicherweise für den Menschen eine Infektionsquelle darstellen.

Wie testet man auf Giardien? (Flotationsverfahren, ELISA, MIFC, IFT-Schnelltests)

Es gibt eine Vielzahl an unterschiedlichen Testverfahren. In den Giardienempfehlungen der ESCCAP (European Scientific Counsel Companion Animal Parasites) werden folgende Verfahren beschrieben.

  • Mikroskopischer Nachweis von Giardienzysten nach Anreicherung mit Flotationsmethoden
  • Einzelkotproben von 2 oder drei Tagen, da die Zystenausscheidung variieren kann
  • Abhängig von der Erfahrung des Untersuchers
  • Mikroskopischer Nachweis im Direktausstrich vom Kot
  • Nur für frische (unter 30 min) Proben geeignet
  • Abhängig von der Erfahrung des Untersuchers
  • Nachweis von Kopro-Antigen mittels Elisa
  • Positiver Befund auch bei häufig vorkommender Unterbrechung der Zystenausscheidung
  • In der Praxis sehr verbreitet

Wie sehen die Infektionsvarianten aus? Kann man alle gleich behandeln, oder wirkt eine Behandlung bei einer Art, für eine andere Infektionsvariante ist die gleiche Behandlung aber sinnlos?

Die Ausprägung der Symptome ist von verschiedenen Faktoren abhängig: der infektiösen Dosis, der krankheitsauslösenden Wirkung des Giardengenotyps und der Immunitätslage des Hundes.

Sind keine Krankheitszeichen vorhanden, ist abzuwägen, ob eine Behandlung sinnvoll ist oder nicht. Es sollte nach Übertragungs- und Ansteckungsrisiko entschieden werden. Ist ein Übertragungsrisiko auf Kleinkinder oder immunschwache Menschen gegeben oder besteht ein Ansteckungsrisiko auf andere Tiere, wie in Hundezuchten oder Tierheimen, sollte eine Behandlung auch dann in Betracht gezogen werden, wenn das Tier nicht an Krankheitszeichen leidet. Für den Behandlungserfolg spielt das Lebensumfeld des Tieres eine wichtige Rolle. Bei Tieren in einem Umfeld mit wenig Infektionsdruck ist der Behandlungserfolg meist höher als bei Hunden in Gruppen oder Zwingerhaltung. In diesen Fällen sind individuelle Therapiepläne zu erstellen.

Welche Medikamente gibt es gegen Giardien (bis vor Kurzem gab es ausschließlich Fenbendazol), und wie wirken sie?

Laut ESCCAP sind Fenbendazol (Panacur) und Metronidazol (Metrobactin) für die Giardienbehandlung empfohlen und zugelassen.

Fenbendazol schädigt zum einen das Zytoskelett der Parasiten, in dem es die Zellarchitektur zerstört. Vor allem wird aber der Glucosetransport gestört, der Parasit verhungert und stirbt ab.

Metronidazol schädigt die DNA der Erreger und führt darüber hinaus zu einer Reduktion aller anaeroben Darmbakterien.

Bewährt hat sich bei mir in der Praxis die Kombination aus Curamed Silberwasser (25ppm) mit MSM (Methylsulfonylmethan). Anstelle von Panacur oder bei Therapieversagern wird über einen Zeitraum ca. 3–4 Wochen den Tieren diese Kombination verabreicht. Das elementare Silber dringt in den Erreger ein und hemmt ein Enzym, das die Einzeller für den Sauerstoffstoffwechsel benötigen. MSM bindet an der Schleimhaut und bildet eine natürliche Barriere zwischen Wirt und Parasit. Die Giardien können nicht andocken.

Wie kommt es, dass sich bei der Dosierung von Panacur immer wieder die Geister scheiden? Ich selbst habe bei verschiedenen Tierärzten vollkommen unterschiedliche Dosierungen erlebt: 3-5-3 (nach meinem Empfinden immer zu kurz, auch wenn sich kurzzeitig das Befinden verbessern kann), 5-10-5, oder 7-3-7 oder, oder, oder…

Es gibt bei Fenbendazol sehr unterschiedliche Therapieprotokolle, sie unterscheiden sich sowohl in der Dosierung pro kg Körpergewicht als auch in der Therapiedauer. In der Praxis wird häufig eine 2-malige Verabreichung über jeweils 5 Tage mit einer Behandlungspause von 3–5 Tagen empfohlen.

Metronidazol wird meist über einen Zeitraum von 7 Tagen verabreicht, auch hierzu gibt es sehr unterschiedliche Empfehlungen, was Dosis und Therapiezeit anbelangt.

Entscheidend für den Therapieerfolg sind Maßnahmen, die den Infektionsdruck senken.

  • Behandlung aller Tiere in einem Bestand
  • Kot sammeln und unschädlich beseitigen
  • Fress- und Wassernapf täglich mit heißem Wasser reinigen
  • Langhaarige Tiere nach der Therapie shamponeren
  • Ausläufe befestigen
  • Boxen und befestigte Böden reinigen (Dampfstrahler > 60 °C oder Desinfektion)

Aber dennoch besteht die Gefahr der Reinfektion, da Giardien überall in der Umwelt lauern können.

Wenn die Kotkonsistenz sich während der Behandlung nicht gebessert hat, ist es sinnvoll, 5–7 Tage nach Therapieende einen Kopro-Antigentest durchzuführen, um den Behandlungserfolg zu überprüfen.

Wenn der Hund unter starkem Durchfall leidet, scheidet er das Medikament dann nicht auch schneller wieder aus, ohne dass die Giardien ausreichend in Kontakt mit dem Medikament gekommen wären?

Eine spannende Frage. Bei Fenbendazol weiß man, dass die Wirkung um so besser ist, je länger das Antiparasitikum im Darm verweilen kann. Bei Fleischfressern ist die Verweildauer im Vergleich zu anderen Tierarten wegen der schnelleren Passage deutlich kürzer, deswegen ist eine wiederholte Nachdosierung nötig, um eine ausreichende Wirksamkeit zu erzielen. Bei Durchfall wird das Medikament noch schneller ausgeschieden. Dies könnte somit auch eine Erklärung sein, warum unter Praxisbedingungen unterschiedliche Therapieschemata zu finden sind.

Wäre nach Adam Riese nicht eine Behandlung nur mit ausreichend hoher Dosierung und ausreichend langer Einnahmezeit erfolgreich?

Wegen der Nebenwirkungen der Arzneimittel sollte das Ziel sein, die Behandlungszeit zu optimieren. Nach dem üblichen Therapieschema sollte nach 5–7 Tagen ein erneute Kotuntersuchung erfolgen, um den Therapieerfolg zu überprüfen. Dadurch kann auch eine Reinfektion erkannt werden.

Können Medikamente gegen Giardien auch die Darmbakterien schädigen?

Antibiotika töten nicht nur Krankheitserreger ab, sondern auch die „gesunden“ Darmbakterien und ändern damit immer die Zusammensetzung des Mikrobioms. Aber es sind nicht nur die Antibiotika, die die Zusammensetzung des Darmmikrobioms schädigen und somit Auswirkungen auf die Gesundheit haben. In einer ersten, 2018 veröffentlichten, Studie wurde nachgewiesen, dass auch nicht antibiotisch wirksame Arzneimittel die Darmbakterien schädigen können. Erschreckend ist, dass in jeder therapeutischen Klasse von Arzneistoffen Wirkstoffe gefunden wurden, die Einfluss auf die Zusammensetzung des Darmmikrobioms haben. Dazu gehört u.a. das auch in der Veterinärmedizin verbreitete Omeprazol. Das Darmmikrobiom ist die Grundlage für Gesundheit. Ist es gestört, können verschiedenste Krankheiten wie Übergewicht, Asthma, Diabetes, Infektions-, Leber- und neurodegenerative Erkrankungen und Krebs die Folge sein.

Können Hunde Resistenzen gegen Fenbendazol entwickeln? Wenn ja: Was macht man dann mit den Giardien?

In der Humanmedizin sind Resistenzen gegen die meisten üblichen Wirkstoffe im Labor nachgewiesen. Beim Giardienbefall sind Therapieversager nicht selten, in diesen Fällen sind die Gründe dafür zu suchen. Im Veterinärbereich ist eine Reinfektion die häufigste Ursache für eine erneute Erkrankung, auch wenn dann häufig von Resistenz gesprochen wird. Dosis und Behandlungsintervall sollten überprüft werden. Weitere Ursachen können im gestörten Immunsystem des erkrankten Tieres und/oder beim hohen infektionsdruck liegen.

Sind Hunde mit einer gesunden Darmflora besser gegen Giardien-Infektionen gewappnet?

Die Barrierefunktion des Darms ist von großer Bedeutung für die Abwehr von Mikroorganismen, Toxinen und Antigenen. Probiotika, wie z.B. Enterococcus faecium, E. coli, Bifido- und Lactobazillen haben dabei einen immensen Einfluss auf das Darmmilieu, sie bilden eine Barriere gegen Fremdkeime und verhindern das Anheften und Eindringen von krankmachenden Erregern. Insbesondere bei einer Giardiose ist dies wichtig, denn die Giardien können so von der natürlichen Darmflora verdrängt werden. Sie haben Schwierigkeiten, den Biofilm auf der Schleimhaut zu durchdringen. Ein entscheidender Faktor für die Vermehrung der Probiotika ist das Substratangebot, dazu zählen v.a. unverdauliche Kohlenhydratverbindungen, die als Ballaststoffe bezeichnet werden.

Antibiotika, die im Zusammenhang mit Giardien-Infektionen nicht selten gegeben werden, verändern üblicherweise die Zusammensetzung der Darmflora drastisch. Wie sinnvoll ist es also, bei Giardien Antibiotika zu verabreichen?

Metronidazol verändert signifikant die Mikrobiomzusammensetzung, vor allem nimmt die Vielfalt des Mikrobioms und der Anteil wichtiger Arten erheblich ab. Vier Wochen nach Absetzen von Metronidazol sind die Effekte noch sichtbar. In verschiedenen Studien wurden bereits über Alternativtherapien in Form von Pre- und Probiotika nachgedacht, um die negativen Effekte von Metronidazol zu vermeiden. Metronidazol ist das am häufigsten verschriebene antimikrobielle Mittel zur Behandlung von akutem Durchfall bei Hunden, obwohl der Nutzen bisher nicht eindeutig nachweisbar ist.

Wie wird ein Hund mit Giardienbefall nun also wieder gesund?

Ziel einer Giardienbehandlung sollte der Aufbau eines gesunden Darmmikrobioms sein.

Gerade bei Jungtieren treten rezidivierende (=in Abständen wiederkehrene) Giardieninfektionen auf. Kein Wunder, da diese jungen Tiere einer Vielzahl von Stressoren ausgesetzt sind, die das Darmmikrobiom und das Immunsystem schädigen. Der Abschied von Mutter und Geschwistern, der Einzug in die neue Umgebung, Hundeschule und viele neue Reize können zu Überforderungen führen. Futterwechsel, neue Leckerlies, Impfungen, dies alles kann das Immunsystems belasten. Bei Hunden mit einer Giardieninfektion können begleitende naturheilkundliche Therapieverfahren den Therapieerfolg unterstützen. Kräuterrezepturen aus der traditionellen chinesischen Veterinärmedizin (TCVM), homöopathische, phytotherapeutische und energetische Therapieansätze sind bestens geeignet, die akuten Symptome zu lindern, die Darmgesundheit wiederherzustellen und die Anfälligkeit für eine Reinfektion zu minimieren. Auch bei den Naturheilverfahren ist die Gabe von Prä- und Probiotika notwendig.

Wie sollte die Ernährung während der Infektion aussehen?

Laut vielen Ratgebern soll während einer Therapie gegen Giardien auf Milchprodukte und kohlenhydratreiches Futter verzichtet werden. Bei Menschen mit Giardienbefall entsteht in den 4–8 Wochen nach der Infektion eine Laktose-Intoleranz, die ähnliche Symptome macht wie eine Giardieninfektion. Diesbezügliche Studienergebnisse sind beim Hund nicht bekannt.

Eine plötzliche Umstellung der Fütterung auf Barf, wie häufig zu lesen ist, kann für das erkrankte Tier einen zusätzlichen Stress bedeuten. Es ist stets individuell zu entscheiden, welche Art von Fütterung den erkrankten Patienten im Heilungsprozess unterstützt.

Sinnvoll ist der Einsatz von Präbiotika, das sind komplexe Kohlenhydrate, die z.B. in Möhren, Chicorée, Zellulose und Rübenschnitzel enthalten sind. Zusammen mit Probiotika stabilisieren sie das Darmmikrobiom.

Wichtig ist, dass die gewählte Ernährung für das jeweilige Tier gut verträglich ist und der Anteil von Fasersubstanzen quantitativ ausreicht. V.a. selbstgemachte Rationen, die fleischbetont sind, haben oft eine Unterversorgung an Präbiotika.

Giardien ernähren sich von Glucose und Aminosäuren. Kann man Giardien „aushungern“, ohne den Hund auszuhungern?

Hauptnahrungsquelle für die Giardien ist die Glucose aus dem Dünndarm. Außerdem ernähren sie sich vom Schleim der Dünndarmschleimhaut und von Aminosäuren. Statt Aushungern ist ein intaktes Darmmikrobiom der bessere Weg.

Welche Nahrungsergänzungsmittel sind bei einer Futterumstellung unabdingbar, um die Versorgung mit essentiellen Mineralen und Spurenelementen gewährleisten zu können? Was ist mit Fettsäuren? Denn der Hund benötigt Fette. Andererseits ist Fett bei akutem Durchfall meistens nicht das Mittel der Wahl. Wäre Kokosöl eine geeignete Alternative?

Bei schwerwiegenden Durchfällen sollten die Hunde nur solange fasten, bis das Erbrechen unter Kontrolle gebracht ist. Ein Futterentzug über 24 Stunden führt sonst zu einer Mangelernährung der Darmschleimhaut und zu einem verstärkten Zelltod der Darmzellen. In schweren Fällen sollte eine fettarme und hochverdauliche Schonkost zusammen mit der Moroschen Karottensuppe verabreicht werden. In dieser Phase kann auf die Gabe von Mineralstoffen und Spurenelementen verzichtet werden. Kokosöl scheint antimikrobielle Wirkung aufzuweisen, ohne die „guten“ Darmbakterien zu schädigen. Bei manchen Menschen mit Morbus Crohn hat die Gabe von Kokosöl einen entzündungshemmenden Effekt auf die Darmschleimhaut. Bei Hunden ist dies noch nicht beschrieben.

Kann eine Ernährung nach Traditioneller Chinesischer Medizin (TCM) den infizierten Hund entlasten?

Eine Ernährung nach TCM-Kriterien unterstützt den Heilungsprozess. Der Durchfall ist ein Hinweis auf eine Fehlfunktion der TCM-Organe Milz/Magen und Darm. Deswegen sollten in der Diätetik die Stärkung der Milz und des Magens im Vordergrund stehen. Dazu eignen sich z.B. die Morosche Karottensuppe, Kraftbrühen, Congee aus Reis, Kartoffeln oder Haferbrei.

Bei der Herstellung der Kraftbrühen werden Fleisch und Knochen von Hühnchen oder Rind bei geringer Hitze mehrere Stunden gekocht. Danach werden die Knochen entfernt, etwas Salz, Staudensellerie und 1 Karotte dazugegeben.

Die Zubereitung von Congee ist einfach gemacht: Ein Teil Reis (Milchreis oder Rundkornreis) wird mit 5–6 Teilen Wasser bei niedriger Temperatur so lange gekocht, bis die Reiskörner anfangen sich aufzulösen.

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Dr. med. vet. Gisela Bolbecher

  • Zusatzbezeichnungen Homöopathie und Akupunktur
  • Wings-Tierkinesiologie Practitioner
  • Zertifizierte Emotioncode-Anwenderin

praktizierende Tierärztin, Geschäftsführerin und Leitung der Kleintierabteilung „Die Tierischen – Zentrum für Tiergesundheit“ in Bräuningshof (seit 1989); Tätigkeitsschwerpunkte:

  • naturheilkundliche Behandlung von chronischen Erkrankungen und Verhaltensstörungen
  • Ernährungsberatung für Kleintiere inkl. Rationsberechnung

Autorin und Mit-Herausgeberin:

  • Ganzheitliche Ernährung von Hund und Katze (Thieme Verl.)
  • Ganzheitliche Verhaltenstherapie bei Hund und Katze (Thieme Verl.)

Schriftleiterin der Zeitschrift für Ganzheitliche Tiermedizin (Thieme Verl.) und Mitglied im erweiterten Vorstand der Gesellschaft für Ganzheitliche Tiermedizin e.V.; Vorträge und Veröffentlichungen.

Kontakt:
bolbecher@die-tierischen.de
www.die-tierischen.de

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